Was für ein Auftaktwochenende für das H.M.S.C. Racing Team. Beim ersten Rennen der Cup & Tourenwagen Trophy (CTT) in Hockenheim staubte das Team den Gesamtsieg, Podestplätze und Klassesiege gleich reihenweise ab. René Freisberg erzielte dabei mit seinem neuen Seat Leon Supercopa den ersten Gesamtsieg für den HMSC, während Günter Göbel (Porsche 996) zweimal aufs Treppchen fuhr. Insgesamt fuhren die HMSC-Piloten auf dem Hockenheimring neun Klassensiege ein und standen viermal auf dem Gesamttreppchen. Am weitesten vorne landete René Freisberg, der einen starken Einstand mit seinem neuen Renngerät abgab. In beiden Trainings noch knapp von Renn-Profi Heiko Hammel im Porsche 964 Cup von der Pole verdrängt, legte Freisberg im ersten Rennen los wie die Feuerwehr. Der Titelverteidiger war nicht zu stoppen und versägte die Porschekonkurrenz. Mit 1,456 Sekunden Vorsprung gab es für den Kelkheimer den ersten Gesamtsieg in der Cup & Tourenwagen Trophy zu feiern. „Der Start im ersten Rennen war einfach super. Die drei Porsche hatten mit sich zu tun und ich kam gut weg. Der Druck vor dem Rennen war schon groß und ich habe davor nur sehr wenig geschlafen“, so Freisberg. Kurz vor dem Start zum zweiten Heat ging ein heftiger Regenschauer nieder. Die Rennleitung gab den Teams die Chance auf Regenpneus zu wechseln. Fast das ganze Feld hatte auf eine trockene Piste gesetzt. Für René Freisberg reichte es diesmal hinter Heiko Hammel zu Gesamtrang zwei. „Dass es im Nassen so gut laufen würde, hätte ich nicht gedacht“, war der Titelverteidiger mit dem Ergebnis zufrieden.

Günter Göbel landet auf dem Treppchen Günter Göbel bestätigte im Porsche 996 das starke HMSC Resultat am Wochenende. Zweimal wuchtete der Mainzer den weiß-schwarzen 911er auf Gesamtrang drei.Besonders im ersten Heat war es spannend. Mit zwei weiteren Porsche lieferte sich der Routinier zunächst einen heißen Dreikampf, den Günter Göbel am Schluss souverän entschied.“Der Positionskampf war natürlich toll. Dass ich am Schluss auf dem Podium stehe ist echt super. Im zweiten Rennen waren die Bedingungen schwierig und ich bin froh, dass ich gut durchgekommen bin. Mit dem neuen Auto ist das eine völlig neue Welt“, erklärte der Mainzer. Fabian Göbel landete im Seat Leon zweimal auf Gesamtrang sechs. Während der Seat Pilot im zweiten Rennen mit einer Trockenabstimmung verwachst hatte, profitierte er im ersten Durchgang von einigen Problemen bei der Konkurrenz. „Ich hatte da sicherlich Glück, dass die Leute vor mir ausgefallen sind und ich somit auf Rang sechs kam“, gab der Seat-Pilot nach dem Rennen zu. Wegen einer defekten Zündspüle musste Christian Ladurner seinen Markenkollegen Fabian Göbel im ersten Rennen ziehen lassen. Davor lag der 28jährige souverän auf dem sechsten Gesamtrang. „Das hat sich schon während des Rennens angebahnt. Ich habe dann etwas langsamer gemacht, bekam aber in der letzten Runde richtige Zündaussetzer und habe das Auto gerade noch so über die Linie gebracht“, erklärte Ladurner. Im zweiten Rennen drehte der HMSC Neuzugang den Spieß um und verwies Fabian Göbel auf Klassenrang zwei. Als starker Gesamtfünfter überquerte der grüne Leon die Ziellinie. „Am Anfang war es ein Dreikampf. Ich bin dabei fast auf den BMW von Sascha Faath aufgefahren, nachdem sich dieser Ende Start und Ziel verschaltet hatte. Manfred Lewe und Fabian Göbel habe ich mir dann aber wieder geschnappt“, gab Ladurner zu Protokoll.

Klassensiege für Manfred Lewe und Julien Schlenther
Schnell unterwegs war Manfred Lewe mit seinem Ford Focus. Der Focus-Pilot war bei seinem ersten Start in der Cup & Tourenwagen Trophy von der Serie, aber auch vom HMSC begeistert. Im ersten Rennen schien der Klassensieg zum Greifen nahe, als Probleme an der Antriebswelle auftraten. „Ich spürte Vibrationen am Lenkrad und dachte zunächst, dass es Reifenprobleme waren. In Führung liegend habe ich den schwächelden Focus noch mit der durch einen defekten Simmering im Getriebe beschädigten Antriebswelle noch auf Platz drei ins Ziel gerettet. Das zweite Rennen mit dem Klassensieg war natürlich super. Es macht Spaß mit dem 2L Auto hier zu fahren. Man muss nicht ständig auf die schnellen Autos schauen, sondern ist selber eines“, gab sich Manfred Lewe zufrieden. Julien Schlenther war mit seinem neuen Renault Clio III stark unterwegs. Im ersten Rennen holte sich der Clio-Pilot auf Gesamtrang acht den Klassensieg in der Klasse 15. „Die Umstellung vom Fiesta auf den Clio ist mir nicht so schwer gefallen. Ich finde es jetzt sogar etwas einfacher, da der Clio ein sequentielles Getriebe hat. Ich war schnellster Clio und Klassensieger im ersten Rennen. Somit bin ich mit meinem ersten Renneinsatz mit dem Auto sehr zufrieden“, erklärte der 17jährige. Von 118 bis 300 PS alles dabei Sven Schneider haderte bei seinem ersten Rennen im Audi TT noch etwas mit der Ausbeute am Wochenende. „Im ersten Rennen ist mir in der Parabolika während der vierten Runde die Servoleitung geplatzt. Es gab viel Qualm im Innenraum und ich musste das Auto abstellen. Nachdem wir das repariert hatten, kam dann der Regen im zweiten Rennen. Ich war bisher noch nie mit dem Auto im Regen unterwegs. Es übersteuert recht schnell dabei auf der Hinterachse. Daran muss ich mich erst noch gewöhnen“, äußerte sich Schneider zu seinem neuen Fahrzeug. Im Grunde ist der Audi nur eine Übergangslösung, da noch ein Porsche 928 aufgebaut wird. Wer Walter Trachsel in Hockenheim gesehen hat, wird nicht wirklich auf die Idee kommen, dass dieser sein erstes Rundstreckenrennen absolviert. Nach vielen Jahren Bergrennsport gab der Obertshausener mit 63 Jahren sein Rundstreckendebüt. Zweimal hieß es am Ende Rang zwei, wobei Walter Trachsel im ersten Lauf fast den Sieg geholt hätte. „Ich habe auf der Rundenanzeige die Null gesehen und gedacht, das Rennen ist fertig und bin vom Gas. Da war aber noch eine Runde zu fahren und der andere Fiesta ging vorbei“, so Trachsel. Matthias Dreher erkämpfte sich im Toyota Yaris bei seinem ersten Renneinsatz zweimal Gesamtrang 23. Der orange PS-Zwerg mischte im großen Starterfeld trotz seiner nur 118 Pferdestärken munter mit. Genau wie Lothar Moll (Fiat Punto) erwischte Marcel Ernst im VW Golf I ein gebrauchtes Wochenende. Bereits im zweiten Zeittraining war der Dreieckslenker gebrochen und der 1er Golf über Nacht in der Heimat wieder rennfit gemacht. Im ersten Rennen ging es gut voran, als plötzlich das Getriebe streikte. „Ich hatte nur noch den dritten und vierten Gang zur Verfügung. Dafür ging es aber doch ganz schön schnell“, so Marcel Ernst, der den Golf dann aber doch in Runde acht abstellte. Beim 60minütigen Rennen der Youngtimer holte sich Stephan Pröbsting (BMW M3 E30) in der Gruppe N bis 2500 ccm den vierten Platz und verpasste damit nur ganz knapp das Treppchen. Für die Piloten des HMSC geht es vom 08. bis 10. Juni beim Eifelrennen auf dem Nürburgring mit dem zweiten Saisonlauf weiter.